Man könnte ja meinen, Kinder und Jugendliche hätten schon genug Stress, aber nein, das Smartphone hilft gern noch ein bisschen nach. Die Psychologin Silvia Schneider von der Leopoldina hat das alles untersucht und kommt zu dem wenig überraschenden Ergebnis:

Wenn man sich den ganzen Tag durch TikTok, Insta und sonstige digitale Brüllwürfel wühlt, landet man irgendwann bei Nervosität, Schlafproblemen und dem Gefühl, dass die Welt ein einziger schlecht gelaunter Kommentarbereich ist. Überraschung ist das keine, denn wenn man den halben Tag durch TikTok und Instagram scrollt und dauernd liest, wer gerade wen doof findet, dann fühlt man sich halt irgendwann selbst ein bisschen doof.

Die Studienzahlen lesen sich wie der Beipackzettel eines Medikaments, das man besser nicht nimmt: Ein Viertel der 10- bis 17-Jährigen benutzt Social Media so, dass man offiziell „riskant“ sagt, im Alltag aber: „Äh, läuft nicht gut.“

Die Leopoldina möchte nun Ordnung schaffen:
Handys raus aus Schulen bis Klasse 10.
Accounts erst ab 13.
Und die 13- bis 15-Jährigen bitte nur mit elterlicher Erlaubnis.


Außerdem sollen die Apps weniger wie Automaten funktionieren, die einem nonstop Push-Nachrichten und endlose Feeds an den Kopf werfen, als gäbe es Preise fürs Durchdrehen.

Schneider sagt, man wolle ja nicht zurück in die analoge Steinzeit. Es gehe nur um Vorsorge. Schon eine halbe Stunde weniger Social Media am Tag mache das Leben erträglicher. Und weil man irgendwann gemerkt hat, dass Tabak und Alkohol nicht so prickelnd sind, müsse man sich jetzt eben um die nächste toxische Angelegenheit kümmern. Social Media. Man hat ja sonst nichts zu tun.